In einer sich ständig wandelnden Welt ist die regelmäßige Überprüfung und Anpassung logistischer Netzwerke unerlässlich. Mit softwareunterstützter Netzwerkplanung kann durch die Beleuchtung unterschiedlicher Szenarien deutlicher Mehrwert für strategische Entscheidungsfindungen geliefert werden. Dieser Artikel gibt zunächst Anlassfälle, bei denen sich eine Detailanalyse lohnen könnte, welche Daten zur Erfassung der Ist-Situation und Entwicklung von Szenarien benötigt werden und welche Ergebnisse durch eine softwareunterstützte Netzwerkplanung zu erwarten sind.

Gründe für die Neuauslegung logistischer Netzwerke: Dynamik, Expansion und Nachhaltigkeit

Eine Reihe von Situationen macht es sinnvoll sich dem logistischen Netzwerk zu widmen:

  • Dynamik
  • Expansion
  • Nachhaltigkeit

Eine veränderte Kundenstruktur, neue Produkte, Sortimente oder Absatzkanäle erzeugen eine Dynamik, die eine zyklische Analyse und Überarbeitung des Netzwerkes erforderlich und meist lohnend macht. Darüber hinaus kann eine Expansion, wie die Erschließung neuer Absätzmarkte und Regionen, veränderte Service Level Agreements oder neuer Produktions-/Lagerstandorte die Anpassung des Netzwerkes bedingen. In Zukunft wird außerdem das Thema Nachhaltigkeit und somit der eigene CO2-Footprint, CO2 abhängige Maut, CO2-Bepreisung oder notwendige Zertifizierungen einen höheren Grad der Transparenz im eigenen Netzwerk erfordern.

Welche Daten werden benötigt?

Um ein Modell aufzubauen sind Adressen zu Unternehmens- und Kundenstandorten notwendig, aus den verfügbaren Adressdaten können dann Standortkoordinaten ermittelt werden. Diese werden im Anschluss mit Bewegungsdaten, wie zB. Auftragsdaten, Tourdaten inkl. eingesetzter Fahrzeuge, Dienstleister und Kosten verknüpft.

Zusätzlich ist es notwendig alle relevanten Restriktionen, wie beispielsweise Lieferzeitfenster bei Kunden, Kapazitäten an Lagerstandorten oder Umschlagplätzen und Fahzeugkapazitäten zu erfassen und zu dokumentieren.

Die Qualität der Daten ist von großer Bedeutung und kann die Durchlaufzeit der ersten Phase des Vorhabens entscheidend beeinflussen. Die Datensammlung und -anreicherung vor der Softwarenutzung kann von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen reichen. In der Regel nimmt die Datenextraktion und -aufbereitung jedenfalls 60-70% der gesamten Durchlaufzeit in Anspruch.

Welche Ergebnisse können geliefert werden?

Mit einer sinnvollen Modellierung des Netzwerks zur Nutzung softwareunterstützter Netzwerkplanung ist es möglich zu komplexen Sachverhalten gute Entscheidungsgrundlagen zu erstellen. Die folgenden drei Bilder zeigen die Entwicklung unterschiedlicher Szenarien. Zunächst wird die aktuelle Ist-Situation als Baseline modelliert, danach erfolgen Optimierungsschritte. Eine optimale Kundenzuordnung zu bestehenden Versorgungsstandorten ist in den meisten Fällen der erste Schritt. Im Anschluss können beispielsweise Szenarien modelliert werden, in denen der optimale Ort für einen möglichen zusätzliche Versorgungsstandort identifiziert wird.

Nachfolgend sind weitere typische Problemstellungen angeführt, die effizient bearbeitet werden können:

  • Zuordnung der Kunden und Aufträge zu Lagerstandorten
  • Ermittlung der optimalen Anzahl und Lage von Standorten
  • Simulation von dezentralen vs. zentralen Ansätzen zur Auslieferungsstrategie
  • Ermittlung der idealen Funktion von Standorten (z.B. bestandsführende Lager, Umschlagpunkte)
  • Rahmentourenplanung
  • Wochentagsplanung

Die oben genannten Beispiele zeigen die Bandbreite,  der wesentlichen Kernelementen von logistischen Netzwerken. Deren Veränderung findet in immer kürzeren Zyklen statt. Zur strategischen Entscheidungsfindung und Weichenstellung lohnt sich eine strukturierte Aufarbeitung daher in den meisten Fällen, kann Kosteneinsparungen bringen und liefert wesentliche Beiträge für unsere Umwelt.